Liebe TuS‘ler,
wie wahrscheinlich alle von euch, wurden wir völlig unerwartet von der Corona-Krise getroffen. Von heute auf morgen war nichts mehr möglich und der völlige Lockdown in Deutschland war angerichtet. Mittlerweile hat es einen Punkt erreicht, wo es schon sehr nervt und der Fußball extrem fehlt. So geht es mir jedenfalls.
Anfänglich haben wir geglaubt, das wir in wenigen Wochen wieder zurückkehren können, doch daraus wurde nichts. Die ersten 4-6 Wochen haben die Jungs entsprechende Laufübungen, sowie Kraftübungen umgesetzt, um einen möglichen Wiedereinstieg zu gewährleisten. Mittlerweile wissen wir alle, das ein Saisonabbruch wohl nicht mehr zu vermeiden ist. Mir tut es unglaublich leid für die Jungs, da wir 9 Monate hart gearbeitet haben, einen wahnsinnigen Umbruch gemeistert haben und am Ende ertragen müssen, das es mögliche Aufsteiger am "Grünen" Tisch geben wird. Wir haben als einziges Team gegen die Topteams aus Vreden, Clarholz und Rödinghausen bereits doppelt gespielt und werden wohl an einem einzige Punkt nach Quote scheitern. Das fühlt sich ehrlich gesagt echt ungerecht und beschissen an. Dir wird das sportliche genommen, das wofür du Monate gekämpft hast. Wenn wir es sportlich nicht geschafft hätten am Ende oben zu sein, dann hätten wir uns hinterfragen können, was hätten wir besser machen müssen etc. aber so tut es schon ein wenig weh. Mir ist natürlich bewusst, das es viel größere Probleme in diesem Land gibt als uns, als Mannschaft . Nun müssen wir alle die Solidarität eben auch mit Leben füllen. Es gibt Millionen Menschen, die in Kurzarbeit sind, die Existenzängste haben, Firmen die ihr Lebenswerk möglicherweise nicht retten können und gezwungen sind ihre Betriebe zu schließen, Menschen die ihre Liebsten verloren haben, viel Leid auf unserer Welt und vieles vieles mehr. Das lässt mich ganz nüchtern auf uns zurückblicken und da ist es am Ende vollkommen egal ob wir Erster oder Fünfter geworden sind. Fakt ist aber auch, das wir jetzt nicht die schlechten Verlierer sein wollen und ich die Leistung der Jungs auch auf keinen Fall schmälern will. Wir haben eine gute Saison gespielt, konnten uns kennenlernen und haben es geschafft die Mannschaft zum Sommer nochmal qualitativ zu verstärken und jetzt gilt es nach vorne zu gucken, die Situation anzunehmen und vor allem immer alles raus zu hauen. Jeder von uns hat gesehen wie schnell alles gehen kann. Ich kann zumindest versprechen, das wir in der "neuen" Saison wieder versuchen werden oben dabei zu bleiben und weiter attraktiven Fußball anbieten möchten. Von diesem Weg lassen wir uns nicht abbringen. Passt auf euch auf, bleibt gesund (wohl das Unwort des Jahres) und ich hoffe bis bald.
Herzlichen Glückwunsch an die Zweite Mannschaft zum Aufstieg in die Kreisliga.
Gruß Christian Hebbeler
Quelle: TuS Aktuell Corona Sonderausgabe
Ich freue mich riesig ein weiteres Jahr Teil dieser Mannschaft zu sein LiebeTuS-Freunde,
aufgrund meiner hohen Belastung bezüglich Arbeit, Fußball und Weiterbildung hatte ich ursprünglich eine sportliche Auszeit für den Sommer geplant. Leider hat die Corona-Krise auch nicht vor unserem so sehr geliebten Sport Halt gemacht. Dass diese Auszeit nun doch viel eher kommt als erwartet ist einerseits traurig, da wir unsere starke Saison nicht zu Ende spielen dürfen, auf der anderen Seite jedoch eine wertvolle Zeit um neue Kräfte sammeln zu können. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen meine aktive Zeit beim TuS über den Sommer hinaus fortzusetzen und freue mich riesig ein weiteres Jahr Teil dieser Mannschaft zu sein. Ich verspreche euch, dass wir in der kommenden Saison da anknüpfen und weiter machen werden, wo wir vor der Krise aufgehört haben! In diesem Sinne, bleibt gesund! Ich freue mich euch bald wiederzusehen!
Euer Bleszi
Quelle: TuS Aktuell Corona Sonderausgabe
Ich vermisse den Platz
Auch wenn ich immer recht viel Sport mache, einen Spagat konnte ich noch nie - doch dann kam Corona. Jetzt könnte man meinen, ich würde in der Fußballfreien Zeit permanent Turnübungen machen. Nein, ich meine den Spagat zwischen den beruflichen Anforderungen im Home Office, die gleichzeitige Betreuung unser eineinhalb jährigen Tochter, die permanent ihre Grenzen austestet, die Parallel-Telkos des Ehefrau (die auch von zu Hause arbeitet), vermissen mal wieder auf dem Fußballplatz aktiv zu werden und insbesondere das Drumherum, das zum Fußball dazugehört und warum wir ihn so gerne spielen. Aber das soll gar keine Beschwerde sein. Uns geht es gut, wir sind gesund, haben Arbeit und können die Familien-Zeit, die Natur und viel schönes Wetter genießen. Und – schlussendlich kann ich jetzt ja doch einen Spagat.
Viele Grüße
Manu
Quelle: TuS Aktuell Corona Sonderausgabe
Man wünscht sich den Fußball zurück Hallo liebe TuS'ler,
zunächst ein mal möchte ich der zweiten Mannschaft des TuS' zum Aufstieg in die Kreisliga A gratulieren. Einer der wenigen Lichtblicke für den Verein in den letzten Monaten.
Wie sicherlich alle mitbekommen haben, wird es für uns - die erste Mannschaft - nicht das von uns allen gewünschte Ergebnis werden. Nach zwei Unentschieden zu Jahresbeginn, belegen wir leider Gottes nur den fünften Tabellenplatz in der Westfalenliga Staffel 1. Mit zwei Punkten Rückstand und einem Spiel weniger sind wir also in die "Corona-Pause" gegangen. In den ersten Wochen wurde viel spekuliert, wie denn die Saison abgeschlossen oder gar fortgesetzt werden könnte. Angesichts der strengen Hygiene- und Abstandsvorschriften war allerdings allen Beteiligten schnell klar, dass ein fortführen der Saison nicht mehr in Frage kommt. Nach wohl tagelangen Debatten und Sitzungen hat sich der Verband dann letztlich dazu entschieden, den Herbstmeister und den aktuellen Tabellenführer aufsteigen zu lassen.
Für viele, die es mit dem TuS halten, schien diese Lösung den Weg in die Oberliga zu ebnen. Nicht wenige hatten doch in Erinnerung, dass man nach dem letzten Spiel des Kalenderjahres 2019 bei Fichte Bielefeld auf Platz 1 sprang, und auf genau diesem überwinterte. Während der Stadtmeisterschaften gewöhnten sich alle schnell an die Durchsagen des Hallensprechers, der den TuS immer als "Tabellenführer der Westfalenliga" vorstellte. Doch viele wussten nicht, dass bereits zwei Spiele der Rückrunde in den Dezember gezogen wurden. Blickt man dementsprechend notgedrungen auf die Abschlusstabelle der Hinrunde nach dem 14. Spieltag am 17.11.2019 zurück, wird man relativ schnell fündig und sieht die Mannschaft leider nur auf Platz 4. Hinrundenmeister war nicht der TuS, sondern die Spielvereinigung aus Vreden. Mithin schwanden so langsam die letzten Hoffnungen auf einen Sprung in die Oberliga. Jedes erdenkliche Szenario würde der Mannschaft nicht in die Karten spielen. Ein Aufstieg in dieser Saison war somit nicht mehr realisierbar. An dieser Stelle möchte ich den beiden Aufsteigern - Victoria Clarholz und die Spielvereinigung Vreden - zum Aufstieg in die Oberliga gratulieren.
Letztlich wäre ein Aufstieg in die Oberliga sicherlich ein Riesenerfolg gewesen. Doch kann ich aus eigener Erfahrung sprechen, dass ein Aufstieg mit den verbundenen Feiern auf und neben dem Platz das Highlight eines jeden Fußballers ist. Demzufolge ist es vielleicht gar nicht so schlecht, dass wir die mögliche Meisterschaft, wie andere Mannschaften, nicht über das neuerdings populäre Videoprogramm "Zoom" feiern müssen, sondern uns ein weiteres Jahr gedulden und mit gefestigter und punktuell gut verstärkter Mannschaft nächstes Jahr wieder oben mitspielen, und die Meisterschaft dann hoffentlich auf dem Platz holen werden.
Für mich persönlich waren die ersten Wochen und Monate der Corona-Pandemie noch erträglich. Mein Rechtsreferendariat wurde für einen Monat ausgesetzt. Daher hatte man viel Zeit den Stoff aus den ersten Monaten nachzuarbeiten und andere relevante Examensrelevante Themen zu erarbeiten. Gegen Ende April ging es dann aber auch für mich über Videokonferenz weiter. Schnell musste man sich an die montäglichen Konferenzen gewöhnen und von zuhause aus lernen und nacharbeiten. Seit Anfang Mai nehme ich auch wieder an den Sitzungen des Amtsgerichts Ahlen teil und entwerfe wöchentlich die Urteile für den mir vorgesetzten Richter. Unter strengen Hygienevorschriften und voneinander mit Plexiglasscheiben getrennt sitzt man nun im Sitzungszahl und verhandelt die Termine. Ungewohnt, aber in der heutigen Zeit nicht anders möglich. Neben dem lernen freundete ich mich auch relativ schnell mit Pamela Reif an. Tägliche Workouts standen gemeinsam mit der Freundin vor dem Fernseher auf dem Programm. Was die "Youtuberin" da an Workouts präsentiert, bringt auch die fittesten Sportler schnell an ihre Grenzen. Neben den täglichen Workouts versuchte ich auch nahezu täglich meine Ausdauer auf Vordermann zu bringen und absolvierte zahlreiche Ausdauerläufe. Nach den ersten sechs Wochen der Kontaktsperre verzeichnete meine App ganze 250 gelaufene Kilometer. Was früher unvorstellbar war, nahm immer mehr Formen an. Viele Fußballer, einst die faulsten Läufer auf dem Platz, begannen Freude am Laufsport zu entwickeln. Das TuS-Urgestein, Oliver Logermann, war lange Zeit führender in der internen Tabelle der gelaufenen Kilometer. Unvorstellbar für die, die Oliver aus seiner aktiven Zeit beim TuS kennen. In der damaligen Zeit fiel er doch meist mit einem Bewegungsradius, nicht größer als der Mittelkreis auf. Auf der Zielgeraden zerrte sich Oliver jedoch den Muskel in der Wade, sodass ich letztlich Ende April immerhin in einer Tabelle den ersten Platz belegte.
Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr wünscht man sich allerdings den Fußball zurück. Mit Beginn der Geisterspiele am vergangenen Wochenende kehrt zumindest für Samstagnachmittag die Routine wieder ein, mit Freunden gemeinsam Bundesliga gucken zu können. Natürlich ist es noch nicht das, was wir uns alle wünschen. Angesichts der Pandemie aber schon mal ein kleiner Anfang. Allerdings führt das auch dazu, dass die Lust selber wieder auf dem Platz zu stehen, ins unermessliche steigt. Wann das jedoch der Fall sein wird, ist für viele noch unklar und hängt primär damit zusammen, was die Regierung an Lockerungen zulässt. Grob wurde Anfang August als Vorbereitungsauftakt ausgegeben. Ich hoffe sehr, dass dieser Zeitpunkt realistisch ist und sich nicht weiter nach hinten verschieben wird. Schließlich sind es bis dahin noch über zwei Monate und der Drang nach Fußball wird täglich größer.
Nun denn, wir müssen alle das Beste aus der aktuellen Situation machen. Das war es von meiner Seite aus. Ich hoffe, dass ihr alle ähnlich gut durch die doch sehr schwere und ungewohnte Zeit kommt.
In diese Sinne bleibt gesund und hoffentlich bis bald!
Eure Nr. 1
Romain Böcker
Quelle: TuS Aktuell Corona Sonderausgabe
Man wünscht sich den Fußball zurück Hallo liebe TuS`ler,
aufgrund der aktuellen Corona-Krise möchte auch ich Euch einige Gedanken zur derzeitigen Situation mitteilen und einen Einblick geben, wie ich mit diesem Ausnahmezustand umgehe.
Zunächst einmal hoffe ich, dass es Euch allen gut geht, ihr vor allem gesund seid und wirtschaftlich nicht zu sehr von den Auswirkungen betroffen seid. Auch unsere Fußballsaison hat ein so nicht zu erwartendes und abruptes Ende erfahren. Nach einer langen und harten Wintervorbereitung bei oft ungemütlichem Wetter am Anfang diesen Jahres hatten wir uns als Team viel für die Rückrunde vorgenommen. Den positiven Trend aus den letzten Spielen der Hinrunde wollten wir unbedingt bestätigen, um auch am Ende der Saison ganz oben in der Tabelle mitmischen zu können und um den Aufstieg in die Oberliga zu spielen.
Zudem warteten in den ersten beiden Spielen absolute Gradmesser aus den oberen Tabellengefilden auf uns mit den Duellen gegen Victoria Clarholz und dem SV Rödinghausen II. Das Spiel gegen Victoria Clarholz war dann auch an Dramatik kaum zu überbieten. Obwohl mit der deutlichen besseren Spielanlage ausgestattet, konnten wir unsere spielerischen Vorteile in der ersten Halbzeit nicht in einem entsprechenden Ergebnis darstellen – mit einem 0:2-Rückstand ging es in die Kabine. Dort nahmen wir uns nochmal vor, in der 2. Halbzeit alles rauszuhauen, auch mit dem Wissen, dass wir schon oft in dieser Saison Rückstände umgebogen haben. So sorgten schließlich Herbie mit Kopf und Fredde’s Hüfte in den Schlussminuten für die Wende und zumindest eine Punkteteilung. Das nächste Highlight stand uns mit dem Auswärtsspiel beim SV Rödinghausen II bevor. Erinnerungen an das desaströse Auftreten unsererseits aus dem Hinspiel wurden wach, als wir deutlich und verdient 0:4 zu Hause verloren haben. Umso motivierter gingen wir in diese Partie, was zur - meiner Meinung nach - besten Leistung im bisherigen Saisonverlauf führte und in einem mitreißenden Spiel resultierte, an dem auch ein stark aufspielender Gegner aus Rödinghausen großen Anteil hatte. Am Ende hieß das Ergebnis wie auch gegen Clarholz in der Woche zuvor 2:2. Nach der 2:1-Führung in der 2. Halbzeit haben wir es leider verpasst, die Chancen auf ein vorentscheidendes 3:1 zu nutzen und mussten so noch den bitteren Ausgleich durch ein Traumtor hinnehmen. Der Plan war, die guten spielerischen Leistungen gegen Top-Mannschaften aus unserer Liga schon am nächsten Wochenende gegen Roland Beckum auch in einem angemessenen Ergebnis widerspiegeln zulassen, doch dann kam für uns alle unerwartet die Corona-Krise dazwischen. Hatte man am Anfang noch gehofft, mit einem mehrwöchigen Fitnessplan sich individuell fitzuhalten, um dann den Saisonendspurt erfolgreich auf dem Platz gestalten zu können, musste man sich im Verlaufe der Wochen jedoch langsam von dieser Vorstellung verabschieden. Weitreichende Beschränkungen und Hygienemaßnahmen sind richtigerweise zum Alltag geworden, um das Virus einzudämmen, denn die Gesundheit hat natürlich Vorrang vor jedweder fußballerischen Betätigung. Der voraussichtliche Abbruch der Saison mit der veröffentlichten Aufstiegsregelung trifft uns hart, da somit mit Vreden, Clarholz oder Emsdetten Mannschaften aufsteigen, gegen die wir nicht verloren haben und wir durch die Quotientenregelung nur denkbar knapp am Aufstieg scheitern. Dennoch hätte ich auch nicht diejenige Person sein wollen, die diese Entscheidung zu treffen hat, da es bei jeder Version Härtefälle geben würde. Persönlich halte ich mich zurzeit mit vielen Läufen und gelegentlichen Kräftigungsübungen fit. Da ich schon öfter in meiner Vergangenheit einen Marathon oder Halbmarathon gelaufen bin, fällt es mir nicht sonderlich schwer, das Laufen als zentrale, sportliche Betätigung in meinen Alltag einzubinden - durchschnittlich 60 km Laufstrecke pro Woche sind mittlerweile zum Standard geworden. Dennoch fehlt einem der Fußball natürlich sehr, denn das Zusammensein und das Kicken auf dem Platz kann nicht ansatzweise durch individuelles Laufen ersetzt werden. Positiv konnte ich den Kontaktbeschränkungen zumindest abgewinnen, dass ich mich voll auf das Schreiben meiner Masterarbeit konzentrieren konnte. Jedoch ist man als Student auch direkt von den finanziellen Folgen des Shutdown betroffen, studentische Aushilfsjobs sind weggefallen. Die teils drastischen, wirtschaftlichen Folgen für viele kleine und mittelständische Unternehmen, zu denen sicherlich auch eine Menge unserer Sponsoren gehören, haben ein zuvor nicht zu erahnendes Ausmaß angenommen. Lasst uns in dieser schwierigen Zeit als Verein noch stärker zusammenrücken, dann bin ich überzeugt davon, dass wir gestärkt aus dieser Krise hervorgehen könne. Mit der konsequenten Einhaltung der Hygienemaßnahmen verbunden mit einer langsamen Lockerung der Beschränkungen kann man nur hoffen, dass bald auch wieder auf dem Rasenplatz geflemmt und gepflegter Fußball im Osttorstadion zelebriert werden kann. Das wichtigste bleibt jedoch die Gesundheit eines jeden einzelnen, passt daher gut auf Euch auf und bleibt gesund!
Eure Nummer 14
Lennard Maßmann
Quelle: TuS Aktuell Corona Sonderausgabe