Ja, ich geb´s zu: Mit bangem Herzen ging ich zum ersten Heimspiel unserer C1-Jugendmannschaft. Zwar hatte unser Team sein erstes Meisterschaftsspiel in der Bezirksliga bei Preußen Münsters zweiter Mannschaft gewonnen, überraschend, wie gesagt wurde, doch die allgemeinen Voraussagen zu den Chancen unserer Jugendmannschaften in diesem Spieljahr waren eher kritisch. Und außerdem hatte ich noch die sehr negativen Aussagen vom Frühsommer bezüglich des Zustands unserer Jugendarbeit im Ohr. Entsprechend waren meine Erwartungen eher pessimistisch gefärbt, als ich unser Stadion betrat.
Doch wie sehr überraschte mich dann unser Team, das vermittels einer hervorragenden Mannschaftsleistung gegen Vorwärts Wettringen zu einem deutlichen und auch in dieser Höhe sehr verdienten 4:0-Sieg kam. Zwar muss man einräumen, dass die Gäste es unserem Team leicht machten. Waren sie nämlich im Ballbesitz, wollten sie wohl durch kontrolliertes Abspielen und behutsames Vorschieben Lücken in unserer Abwehr aufreißen und so zu Torerfolgen kommen. Diese gut überlegte Taktik misslang jedoch, weil die Gäste meistens zu langsam spielten, so dass die gute Ordnung im Spiel unserer Mannschaft nicht durcheinander gebracht werden konnte. Das TuS-Team blieb stets Herr der Lage und konnte durch durchdachtes Passspiel immer wieder Lücken in der Gästeverteidigung finden und so vier Tore erzielen.
Gewiss, eine Bank auf die Zukunft ist es noch nicht, wenn man mit zwei Siegen in die Saison startete. Und Prognosen für den Meisterschaftsausgang erlaubt dieser gute Saisonstart schon mal gar nicht. Und dennoch verließ ich unser Stadion nach dem C1-Spiel gegen Wettringen recht vergnüglich. Nicht der Sieg war es in erster Linie, sondern vielmehr das ganze Drumherum ist es, was mich so zufrieden stimmt. Da wurden die Jungen durchdacht und akribisch und leistungsfordernd vorbereitet aufs Spiel. Da wurden sie durch Tipps und Anweisungen der Trainer klug beraten und geführt während des Spiels. Da unterstützten sich die Jungen einander verbal und halfen einander in komplizierten Spielmomenten. Da wurden sie durch Anfeuerung und Zuspruch etlicher wohl gleichaltriger Jungen, alle gekleidet im schicken einheitlichem TuS-Look, angespornt.
Gewiss, es war eine Momentaufnahme, die ich sah, rosig gefärbt durch den überraschenden Sieg bei Preußen und durch die schnell gewonnene Erkenntnis, dass auch dieser Gegner, Vorwärts Wettringen nämlich, durchaus besiegbar war. Gewiss, es sind möglicherweise nur glückliche Umstände, die uns heute positiv stimmen. Und total ungewiss ist die Zukunft. Niemand wird sagen können, wie´s weitergeht. Auch unsere C1 wird verlieren in dieser Saison, auch ihr werden Niederlagen aufs Haupt hageln, auch ihr kann es passieren, dass sich Niederlage an Niederlage reiht.
All´ das ist durchaus im Bereich des Möglichen. Aber eines wird nicht geschehen: Diese Mannschaft, unsere C1, wird nicht auseinanderbrechen. Sie wird auch schwierige Phasen der Saison überstehen, weil alle Mitglieder des Teams stets an einem Strick und in eine Richtung ziehen werden. Und so wird unsere C1 am Saisonende mehr Spiele gewonnen haben als verloren.
Hinsichtlich dieser meiner Prognosen bin ich mir ganz sicher. Zu gut ist die Teamführung, zu begeistert sind die Teammitglieder, zu positiv ist das Teamumfeld, als dass das Team Schiffbruch erleiden wird. Das werden wir nicht erleben, das sagt mir meine Erfahrung.
Und ganz sicher bin ich mir auch, dass ich über unsere anderen Teams ähnlich werde berichten können wie über unsere C1. Und ich werd's machen, wenn ich diese Mannschaften beobachtet habe, ganz bestimmt.
Man mag mir nun vorhalten, dass ich heute erneut durch meine rosarote Brille schaute, als ich diese Zeilen schrieb. Dass ich alles wieder einmal zu positiv beschrieb und das Negative gänzlich ausblendete, es einfach nicht sähe. Gewiss, dieser Vorhalt wäre nicht unberechtigt, träfe vermutlich auch ins Schwarze. Alles korrekt, alles hinnehmbar. Daraus jedoch zu fordern, ich möge doch auch das Negative unseres Vereinslebens hier in den Blick nehmen und deutlich herausstellen, halte ich für wenig hilfreich.
Gewiss, wir dürfen das Negative unseres Vereinslebens nicht unterschlagen. Wenn wir aber meinen, nur durch das Benennen seiner Schwächen könnten wir unseren Vereinsfreund anspornen und motivieren, dann irren wir gewaltig. Anspornen und Motivieren können wir viel wirksamer, indem wir das Gelungene begründet loben.
Begründetes Lob ist also das Gebot der Stunde, ist gleichzeitig das Motiv für diese Zeilen.
Und begründet loben kannst auch du, liebe Leserin, lieber Leser, in deinem privaten Umfeld. Versuch´s doch einfach mal! Du wirst dich wundern! Und du profitierst selbst auch davon! Ehrlich!
Dein Epi Bördemann
- Vorsitzender -
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Quelle: TuS Aktuell Nr. 04