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TuS-Trainergespann genießt den Moment im Stillen / Torhüter Lueke geht künftig auf Torejagd |
münster - Die Stunde nach Mitternacht wurde nicht zur Geisterstunde. Statt sich mit dem größeren Teil des TuS-Aufgebots, angeführt vom Sportlichen Leiter Rolf Neuhaus, verdient ins münsterische Nachtleben zu stürzen, zog sich Ralf Lütkemeyer zurück. Mit seinem Co-Trainer Günter Gadau, zwei Spielern und einem Gönner ließ er die erfolgreiche Hiltruper Rettungsaktion noch einmal Revue passieren. „Wir haben uns eine Kabine gesucht und sind zwei Stunden noch einmal durchgegangen, was in den letzten sechs Wochen alles passiert ist. Das war vielleicht noch schöner, als sich in den Trubel zu stürzen“, gestand der 51-Jährige gestern, als er die „Mission possible“ endgültig realisiert hatte. Auf dem Weg dorthin war einiges bewegt worden. „Wir haben auch fußballerisch zugelegt. Sonntag waren wir Stadtlohn haushoch überlegen“, sagte Lütkemeyer nach dem Sprung im letzten Moment an das Westfalenliga-Ufer nicht ohne Stolz. Die Entwicklung machte es auch möglich, dass der TuS beim 6:2 am Sonntag einen 0:2-Schock verdaute. Beim Teamgeist sowie der Einsatzbereitschaft habe das Trainergespann zuvor angesetzt. Dass beides einer Förderung bedurfte, zeugt allerdings auch von Defiziten. Wie im Torabschluss. „Wenn man alle paar Spiele nur ein Tor erzielt, kann man nicht gewinnen“, förderte er die Abschlussquote. Sogar mit Hilfe von Pappkameraden bastelte der Coach mit Unterstützung von Kleiderbügeln und in Ermangelung des erforderlichen Equipments „Gegner“ für den Trainingsplatz. „Die Vogelscheuchen haben die Jungs nicht abgeschreckt, sondern endlich motiviert“, gesteht Lütkemeyer besondere Ideen. Einige waren auch Umstellungen. Nicht nur die Entscheidung für ein 4:4:2-System. „Wir haben Spieler mit anderen Aufgaben betreut“, klärt der A-Lizenzinhaber auf. Kockmann, der zuvor vor der Abwehr agierte, wurde nach vorne beordert. Auch Gieseler musste seine Sechserposition aufgeben und fand sich in der Abwehrzentrale wieder. „Da war er für mich einer der besten Innenverteidiger der Liga“, lobt Lütkemeyer. Auch Daniel Bothen als kopfballstarker Sechser und Herdin, der das Spiel machte, passten. „Wenn ich aber einen Spieler loben muss, dann Hoeveler. Er war ein Glücksfall“, sagt Lütkemeyer mit Blick auf die rechte Abwehrseite. Fingerzeige auch für den neuen Trainer Martin Kastner, der dann auf Lennart Lueke verzichten muss: Der Torhüter wird beruflich bedingt kürzertreten, nicht aber den TuS verlassen. Er wechselt in die Vierte, wo er künftig keine Tore verhindern, sondern erzielen möchte. Erst einmal heißt es aber durchatmen. Lütkemeyer, der gestern entspannt zur Trainerfortbildung fuhr, konzentriert sich wieder auf seine Marketingaufgaben im Vorstand. Die Spieler lassen die Saison bis Sonntag auf Mallorca ausklingen. Dass alle nach dem heutigen Grillen und dem Aufwärmen in der Stadt morgen rechtzeitig den Flieger erreichen, macht Lütkemeyer keine Sorge: „Das können die Jungs“. Wie auch weiter Westfalenliga, die dann nur Verbandsliga heißt. (ab, 04.06.2012) |
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