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TuS wie 2009 im echten Finale: Großkreutz ist diesmal nicht dabei

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Es steht wieder Spitz auf Knopf für den TuS Hiltrup, der letzte Spieltag bringt Sonntag die Entscheidung über die Ligazugehörigkeit. Die Fußballer des Großklubs kennen eine ähnliche Konstellation schon, genauer gesagt drei aktuelle von ihnen.

Am 7. Juni 2009 ereilte den TuS das Aus mit dem 1:2 daheim gegen die Zweite von RW Ahlen. Die brachte seinerzeit einen Spieler auf den Rasen, der inzwischen zweifacher Deutscher Meister ist.

Für das auch für RWA entscheidende Spiel kam Kevin Großkreutz als 20-Jähriger extra früher aus dem Urlaub zurück. Der Profi hatte 33 Zweitligaeinsätze absolviert, er stand im Kader mit zum Beispiel Marco Reus, Daniel Chitsulo, Rene Müller oder Jens Bäumer.

Lennart Lüke, TuS Hiltrup

Lüke fragte Großkreutz

Fürs Finale der „Reserve“ meldete er sich gerne – es war zugleich sein Abschied aus der Wersestadt. Der seither für Borussia Dortmund links offensiv so dynamisch aktive 1,86 m lange Teamplayer hat sich schnell ganz oben etabliert mit inzwischen 97 Erstligaspielen (20 Tore, 17 Vorlagen), sein Status in seiner Heimatstadt ist ein fast unantastbarer.

„Und ich habe ihn damals noch gefragt, was er denn in der Bundesliga will“, erinnert sich TuS-Schlussmann Lennart Lüke (Foto oben) im Gespräch mit echo-muenster.de noch gut. „Er hat sich durchgesetzt, er ist ein richtig Guter geworden.“ 2009 war Großkreutz nicht die entscheidende Figur beim Gewinner.

Mit Lüke, Yannick Gieseler (Foto r.) und Dennis Hoeveler ist das Yannick Gieseler, TuS HiltrupTrio genannt, das gegen Ahlen schon und jetzt gegen Stadtlohn auch dabei sein wird.

TuS-Aufstellung damals: Lüke – Lolaj (63. Anfang) – Welke, Bünemann – St. Roth (75. Hörner), Gieseler, Fröbel, Hoeveler (87. Zegiri) – Kleine-Wilke – Wewerson, Logermann.
Trainer: Michael Evelt

Die finalen Bedingungen sind heuer etwas anders: Damals blieb der Spielsieger in der Westfalenliga, diesmal muss der TuS gewinnen und zweitens auf die Niederlage von Spexard beim Stadtrivalen FC Gütersloh bauen. „Nur diese Konstellation rettet uns“, bedauert Lüke, auf Mithilfe angewiesen zu sein. Anders, sagt der 31-Jährige, sei aber auch der Trend. „Wir haben in Hövelhof auch spielerisch überzeugt und verdient gewonnen. 2009 sind wir nach einer Negativphase ins letzte Spiel gegangen. Jetzt aber haben wir Selbstvertrauen getankt.“

Neun Jahre lang der Dauerbrenner

Der Dauerbrenner im Kasten hat seinen Abschied nach dem neunten Jahr auf dem Niveau längst verkündet. Sonntag steht der Leistungsträger, der dank seiner Persönlichkeit eine Führungsrolle inne hat, die Kollegen coachen kann und auf dem Platz im Eins-gegen-Eins Stärken ausspielt, letztmals im Fokus. Danach gibt es nur noch Einsätze in der TuS-Vierten. Aus Spaß am Sport und aus Lust, alte Weggefährten zu treffen.

Der Diplom-Kaufmann der BASF Coatings GmbH ist schon seit Monaten derart eingespannt, „dass es immer enger wird unter der Woche. Ich will den Druck nicht mehr, es pünktlich zum Training schaffen zu müssen. Ich will auch den ganzen Sonntag nicht mehr verplant haben. Und ganz ehrlich – ich spüre die Belastungen auch.“

Lennart Lüke, TuS Hiltrup

Anfang des Jahres von Trainer Andre Kruphölter auf die Bank gesetzt, sprang Lüke wieder ins Licht, als sich Romain Böcker an der Schulter verletzte. Coach Ralf Lütkemeyer nahm keinen Rückwechsel mehr vor – Böcker ist längst auserkoren, demnächst die Nummer eins zu sein. „Mit ihm steht der richtige Nachfolger parat, er ist auch von der Persönlichkeit her so weit“, lobt Lüke den 20-Jährigen, den er gerne in der Westfalenliga sehen will.

An einen neuen Abstieg verschwendet Lüke nach außen hin keinen Gedanken, er sinniert nur kurz: „Das wäre kein Abschied, den man sich wünscht.“

Thomas Austermann

Quelle: Echo Münster


(ab, 31.05.2012)
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