News-Details: Saison 2011/2012 (TuS Hiltrup, Fußball)

Mit einer Überraschung wartete am Dienstag der TuS Hiltrup auf: Die erste Fußballmannschaft, die aktuell in der Westfalenliga gen Klassenerhalt strebt, wird ab Juli von Martin Kastner (40) trainiert, der wie berichtet den SC Preußen verlässt. Der gebürtige Paderborner wird hauptamtlich eingestellt.

Der A-Lizenz-Inhaber, der bis Saisonschluss noch als Sportlicher Leiter der SCP-Junioren sowie Coach der Bundesliga-U17 tätig ist, wird die sportliche Verantwortung für die Erste tragen und die Jugendtrainerausbildung übernehmen. Zusätzlich werde er „die Schnittstellen zur 2. Mannschaft sowie die zu den Leistungsbereichen der A-, B- und C-Jugend“ überarbeiten.

Michael Vollmer, zurzeit Trainer der B-Jugend des TuS, wird Kastners Co-Trainer. Das Duo war schon beim SCP für die U19 gemeinsam tätig bis Mitte 2011.

Kruphölter wird gehen

Der amtierende Trainer Andree Kruphölter (Foto r.), der die Elf Andree Kruphölter, TuS Hiltrup in 2012 in die Spur gebracht hat, muss seine Stelle mithin nach nur einer Serie wieder aufgeben. Er kam Mitte 2011 spät ins Amt als Nachfolger von Thomas Fuchtmann. Mit dem war der TuS in die Westfalenliga zurück gekehrt.

"Ich habe sicherlich auch auf eine Entscheidung gedrängt", sagte uns Kruphölter, der sich intern zwar auf Sportleiter Rolf Neuhaus verlassen konnte, ansonsten aber auch Kritik zu stemmen hatte. "Der Verein geht jetzt einen neuen Schritt, der beinhaltet auch Risiken." Er selbst werde nun ein seit längerem vorliegendes Angebot andernorts annehmen, um dann unter geklärten Bedingungen mit dem TuS den Weg Richtung Klassenerhalt zu gehen.

Neuhaus: "Eine Chance"

Neuhaus sagte uns, dass sich der TuS zumindest zum Teil neu aufstellen müsse für die Zukunft. "Als wir die Chance bekamen, mit einem Kandidaten zu sprechen, der eben hauptamtlich arbeiten kann und will, ergaben sich neue Perspektiven." Letztlich sei Kastner überzeugend aufgetreten in den entscheidenden Gesprächen. Neuhaus bleibt im Amt und Kastners erster Ansprechpartner. "Ich freue mich auf die neuen Möglichkeiten, die sich uns eröffnen und bin sicher, dass der TuS stark profitieren wird. Nicht nur im Bereich der Ersten."

Der in Münster heimische und seit 2005 für den SCP tätige Kastner hatte nach "sehr guten Gesprächen" schnell die Gewissheit, beim TuS anfangen zu wollen. Die Verabredung läuft für zunächst ein Jahr, ist aber als eine mittel- und langfristige angelegt. "Ich glaube, dass hier Potenziale vorhanden sind." Der Sprung in den Seniorenbereich reize ihn zudem. Die sportlich konzeptionelle Arbeit kennt er ja als Sportlicher Leiter auch schon.

Thomas Austermann

Wie für seine beiden Vorgänger Rainer Leifken und Thomas Fuchtmann ist auch für Andree Kruphölter nach einer Saison Schluss als Trainer des TuS Hiltrup. Für ihn übernimmt im Sommer überraschend Martin Kastner, derzeit noch Sportlicher Leiter und U17-Trainer des SC Preußen Münster. Der 40-Jährige wird als hauptamtlicher Trainer eingestellt.

Hiltrups Sportlicher Leiter Rolf Neuhaus musste sich auf die Suche nach einem neuen Coach begeben, nachdem drei Versuche, mit Kruphölter zu verlängern, im Winter gescheitert waren. „Wir waren uns so gut wie einig, doch haben es nicht geschafft, den Knoten durchzuschlagen“, erklärt Neuhaus. Besonders die Zeitfrage – Kruphölter ist als Anwalt beruflich eingebunden – sei ein entscheidender Faktor gewesen. „Das war auch bei Kruphölters Vorgängern stets ein Problem. Mir war es sehr wichtig, dass wir ab Sommer einen Trainer haben, der viel Zeit mitbringt“, so Neuhaus. Kruphölter entschied sich letztlich für eine neue Aufgabe ab Sommer. „Ich werde am Donnerstag einen Vertrag unterschreiben. Wo, das werde ich jetzt noch nicht verraten. Es wird jedenfalls nicht in Münster sein“, so Kruphölter.

Viel Zeit wird sein Nachfolger in der Tat brauchen, denn neben der Verantwortung bei der ersten Mannschaft zählt auch die Ausbildung der Jugendtrainer zu seinen Aufgaben, zudem soll er „die Schnittstellen zur zweiten Mannschaft sowie zu den Leistungsbereichen der A- bis C-Junioren bedienen“. In diesem Bereich hat A-Lizenz-Inhaber Kastner seit über zehn Jahren Erfahrungen gesammelt. Zunächst als Junioren-Koordinator beim 1. FC Gievenbeck (2001-2005), dann in verschiedenen U-Auswahlen des SC Preußen, fast immer in der Westafeln- oder Bundesliga. Als Spieler kickte Kastner in der Oberliga für den damaligen SC Paderborn-Neuhaus. Dass der neue Coach bislang über keine Erfahrung als Herren-Trainer verfügt, empfindet Neuhaus nicht als Schwierigkeit. „Es ist ja kein grundsätzlich anderer Fußball, der bei den Senioren gespielt wird. Außerdem hat Martin ja als Spieler hoch genug gespielt, um zu wissen, wie es läuft.“

Wie es beim TuS bis zum Saisonende läuft, ist offen. Zuletzt zeigte die Mannschaft ansteigende Form und Kruphölter ist sich sicher, „dass die Mannschaft genau wie ich weiterhin alles geben wird, um unser Ziel zu erreichen“. Jedoch macht er auch keinen Hehl daraus, dass er den Zeitpunkt der Verkündung der Neuerungen für unglücklich hält. „Trotzdem steht nichts Negatives zwischen Rolf und mir. Wir haben wunderbar zusammengearbeitet und werden es auch bis zum Schluss tun.“

MÜNSTER Paukenschlag in der Westfalenliga: Martin Kastner löst zur neuen Saison Andree Kruphölter als Trainer des TuS Hiltrup ab. Damit geht der Verein zum vierten Mal hintereinander mit einem anderen Coach in eine Spielzeit. Derzeit hofft der Verein noch auf den Klassenerhalt, hat seine Ausgangsposition seit der Winterpause allerdings deutlich verbessert.

2009: Rainer Leifken für Michael Evelt. 2010: Thomas Fuchtmann für Leifken. 2011: Andree Kruphölter für Fuchtmann. Und jetzt also Kastner.

Der hatte erst vor kurzem seinen Ausstieg beim SC Preußen bekannt gegeben. Dort war er seit 2005 auf verschiedenen Posten im Jugendbereich tätig, feierte mehrere Aufstiege. Zuletzt war er Coach der U17 in der Bundesliga West und Sportlicher Leiter.

Kruphölter hatte vor neun Monaten kurzfristig den TuS übernommen, nachdem Fuchtmann aus persönlichen Beweggründen umgehend nach dem Aufstieg in die Westfalenliga seinen überraschenden Rücktritt erklärt hatte.

Unbefriedigende Hinrunde

Die Hinrunde verlief sehr unbefriedigend, es gab ungezählte Verletzungen - und zu wenige Punkte. Daher kommt die Trennung nicht völlig unerwartet. Allerdings verzeichnete die Mannschaft zuletzt einen klaren Aufwärtstrend.

Rolf Neuhaus, Sportlicher Leiter in Hiltrup, erklärte zum Anlass des Trainerwechsels: "Wir wollten mit Martin Kastner etwas anderes probieren."

Münster - Das ist ein Paukenschlag. Martin Kastner wird in der nächsten Saison den TuS Hiltrup betreuen und damit Andree Kruphölter nach nur einer Saison bei den „Blauen“ beerben. Nicht nur das: Der momentane Coach des B-Junioren-Bundesligisten Preußen Münster wird beim Verein aus Münsters Süden nicht nur die Westfalenliga-Auswahl betreuen, sondern auch die Jugendmannschaften A, B, und C sowie die U-23-Auswahl koordinieren. Kastner wird als hauptamtlicher Trainer beim TuS eingestellt.
Von Alexander Heflik

„Es war ja schon vor Weihnachten bekannt, dass ich nach sieben Jahren bei den Preußen eine neue Aufgabe gesucht habe. Der Kontakt zum TuS kam vor 14 Tagen zustande“, sagte Kastner. Mehrere Gespräche führte er mit dem Sportlichen Leiter Rolf Neuhaus. Der erklärte gestern: „Wir wollen neue Wege gehen, die Zusammenarbeit ist längerfristig geplant als nur für ein Jahr.“ Nach den, wie er sagt, „zögerlichen Verhandlungen“ mit Andree Kruphölter im Winter habe man sich nach Alternativen umgeschaut. Und dann kam Kastner ins Spiel, der unabhängig von der Ligazugehörigkeit – Hiltrup kämpft um den Klassenerhalt in der Westfalenliga – beim TuS im Sommer zur Tat schreiten wird. Rolf Neuhaus schreibt dem zukünftigen Coach gleich einiges ins Stammbuch. Auf Dauer sollen die A-, B- und C-Junioren den Sprung in die Landesliga schaffen. Und, so Neuhaus weiter: „Langfristig möchten wir mit Gievenbeck die Nummer im Fußball hinter den Preußen werden. Das muss nicht schnell gehen, aber das ist das Ziel. Vielleicht können wir auf Dauer auch am FCG vorbeiziehen.“ Kastner hat bei den Preußen einiges bewirkt, nicht nur als Trainer der U-19- und der U-17-Jugend, sondern auch als Koordinator. Abstiege aus der Junioren-Bundesliga wusste er mit dem SCP-Nachwuchs stets sofort wieder zur korrigieren. Zuletzt hätte es für den A-Lizenz-Inhaber einige Möglichkeiten für die neue Saison gegeben, das Angebot der Hiltruper sei das spannendste gewesen. Mit Michael Vollmer erhält er einen ihm bekannten Co-Trainer. Mit Vollmer stieg Kastner 2011 in die U-19-Bundesliga mit dem SCP auf. Vollmer ist beim TuS aktuell für die B-Jugend zuständig. ► Andree Kruphölter soll derweil einen Kontakt zu einem anderen Club haben. Preußen Münster 2 in der Westfalenliga dürfte es nicht sein, da ist Thomas Fuchtmann erster Kandidat auf die Nachfolge von Arne Barez. Kruphölters Co-Trainer mit Frank Plagge übernimmt den VfL Wolbeck.