Stand heute wird der Westfalenligist TuS Hiltrup am Sonntag (15 Uhr) tatsächlich ins Fußballjahr starten, besitzt er doch einen feinen Kunstrasenplatz. Auf dem muss der Letzte SV Dorsten-Hardt geschlagen werden. Denn die Elf und Trainer Andree Kruphölter, Münsters Sorgenkinder dieser Klasse, sind zur Aufholjagd verdammt.
Zwei Dreier nur und mit acht Punkteteilungen viel zu viele davon holte der TuS aus 18 Spielen und sieht eine Vier-Punkte-Lücke zwischen sich selbst und SuS Stadtlohn auf dem ersten Nichtabstiegsplatz klaffen. „Sonntag können wir mit einem Schlag die Lücke kleiner machen“, misst Kruphölter dem Start eine große Bedeutung bei.
Hagedorn steht nicht parat
Eine Hoffnung des 37-Jährigen hat sich schon zerschlagen, sozusagen. Denn der am Knie verletzte Tim Hagedorn (26/Foto l.) ist in nächster Zeit nicht einplanbar. Wurde seine Blessur vor Monaten als Kreuzbandschädigung beschrieben, die ihm eine Pause auferlegte, so hat der Mittelfeldmann womöglich einen Meniskusschaden davon getragen. Er trainiert nicht, er spielt nicht, er muss erneut zum Arzt.
Eins zu eins ist „Hage“ vor der Abwehr nicht zu ersetzen im TuS. Uli Kockmann, der weiter vorne wertvoller ist, Sven Kleine-Wilke in seinem letzten TuS-Halbjahr und Kapitän Yannick Gieseler sind die Kandidaten für die Sechserposition.
Ganz neu ist und ganz wichtig werden kann Gunnar Weber, Neuzugang aus Davensberg mit Aufstiegserfahrung aus Gievenbeck. Der Landesliga-Torjäger, den der TuS bei Davaria loseiste, etablierte sich in der Vorbreitung schnell am neuen Platz. „So einen wie ihn hatten wir nicht“, setzt Kruphölter auf die Qualität des kräftigen Stoßstürmers, der sich in Position bringen und abschließen kann. „Gunnar geht da hin, wo es dem Gegner weh tun kann.“
Kein Außen-Plus
Weber wird spielen, zumal Sören Velling (Foto r.) nach einer Nasen-OP verspätet die Vorbereitung aufnahm und erst einen Testspieleinsatz hatte. Den Brasilianer Whitson, der nach einer Blinddarmoperation zurück erwartet wurde, hat Kruphölter bisher noch nicht im Training gesehen. Das gewünschte Außenplus sollte sich durch den Münsteraner Guglielmo Maddente einstellen, den SF Lotte auch zeitweise abgegeben hätte – aber Unklarheiten im Kontakt mit Spieler und Berater verhinderten den Transfer.
Bleibt der TuS von der Fortsetzung des Verletzungspechs abgesehen von den erwähnten Fällen verschont, kann er Qualität genug aufbieten. „Davon bin ich überzeugt“, geht Kruphölter optimistisch an die 16 Partien heran. Was dann im Sommer trainertechnisch gesehen wird, sei aktuell nicht wichtig. Der Klub will ihn halten. „An erster Stelle steht nur, dass ich eine Aufgabe zu erledigen habe.“
Nicht als Maßstab der aktuellen Form taugt das letzte 1:5 im Test beim Westfalenliga-Zweiten SpVgg. Erkenschwick. Die Konkurrenz aus der anderen Staffel schoss den 5:1-Sieg in der letzten halben Stunde heraus, als der TuS wechseln musste und sich manch einer indisponiert verhielt.
Thomas Austermann