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Hiltrup entert den Thron

MÜNSTER Ein Meer aus Blau und Weiß hüpfte durch die Halle. Die neuen Stadtmeister des TuS Hiltrup sangen, herzten sich, fielen erschöpft auf den Boden. Den fünften Triumph verdiente sich das Ensemble von Trainer Andree Kruphölter durch den 3:1-Erfolg im Finale gegen die Preußen. Daran hatte ein Kurzarbeiter besonderen Anteil.

Robin Paton konnte nur an zwei Tagen des Turniers für sein Team auflaufen, weil der Brite arbeiten musste. Am Finaltag sprang ein Kollege ein, und der 26-Jährige nutzte seine Freiheit. Er war der Motor, der Hiltrup in der Vorrunde noch gefehlt hatte, als das Team vom Osttor 0,4 Sekunden vor Schluss das Ausscheiden abwendete. Paton erwischte einen Sahnetag, machte das 1:0-Führungstor im Finale und war überglücklich. „Unbeschreibliches Gefühl hier gewonnen zu haben. Blöd nur, dass ich die vorgezogene Silvesterparty nicht mitfeiern kann. Mein Ersatz auf der Arbeit konnte nur für ein paar Stunden aushelfen.“

Kruphölter: "Unheimlicher Prestigegewinn 

Da hatte er etwas mit seinem Trainer gemein. Der fährt nämlich heute früh in den Skiurlaub – wahrscheinlich mit einem Grinsen auf dem Gesicht. „Der Titel ist ein unheimlicher Prestigegewinn für uns. Und ein Lebenszeichen für alle, die uns in der Saison schon abgeschrieben haben. Das Erfolgserlebnis nehmen wir hoffentlich mit.“ Sein Team war zweifelsohne verdienter Sieger im finalen Duell der Westfalenligisten. Nach nur 90 Sekunden schoss Paton seine Farben in Front.

Doch plötzlich die Antwort der Adlerträger: Marcel Stenzel zog drei Gegner auf sich, spielte den Zuckerpass in die Gasse. Bolat nahm die Vorlage direkt aus der Drehung – 1:1. Hiltrup ließ sich aber nicht beirren: Nur Sekunden nach dem Ausgleich sah Sören Velling, dass Ziegner frei stand. Aus spitzem Winkel netzte er zum 2:1.

Lüke rettet gegen Bolat

Nach dem Seitenwechsel nahmen die technisch versierten Preußen unter Zugzwang das Geschehen in die Hand. Die besseren Chancen hatte dennoch weiter der TuS. Einen Freistoß-Lupfer drosch Dennis Hoeveler nur knapp über die Latte. Auf der anderen Seite rettete Lennart Lüke gegen Cihan Bolat. Die Entscheidung nahte. Als nur noch 17 Sekunden zu spielen waren, musste Marco Bensmann wegen Meckerns vom Feld. Recep warf ab, in die Füße von Logermann – 3:1.

„Es war ein Duell auf Augenhöhe, aber wir haben mehr Fehler gemacht. Das war ausschlaggebend. Hiltrup ist der verdiente Stadtmeister“, gratulierte SCP-Trainer Arne Barez dem Sieger. Er hatte völlig recht mit der Einschätzung.

Quelle: MZ Münster


(ab, 31.12.2011)
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