MÜNSTER Zur Pause sah es noch so aus, als würde die erste Runde der Westfalenliga gleich zu einem Tag der Münsteraner. Der TuS Hiltrup führte 1:0 gegen Eintracht Rheine, der 1. FC Gievenbeck mit 1:0 beim SuS Neuenkirchen und die Preußen-Reserve ebenfalls 1:0 bei Roland Beckum. Alles nach Plan. Am Ende gab’s aber nur enttäuschte Gesichter.
Der SCP verlor nach 2:0-Führung noch mit 2:3, der FCG 1:2. Lediglich Aufsteiger Hiltrup konnte beim 1:1 einen Punkt ins Ziel retten.
Anlass zur Zufriedenheit wollte Trainer Andree Krup-hölter aus dem Auftaktremis aber nicht ableiten lassen. „Wenn wir 80, 85 Minuten so spielen wie in der ersten Hälfte, dann bin ich unabhängig vom Ergebnis zufrieden.“ Allen im Verein dürfte spätestens jetzt klar sein: Der Nachfolger von Thomas Fuchtmann ist keiner, der sich mit dem bloßen Klassenerhalt zufrieden gibt, der irgendwie mitspielen will in der Liga.
Zügel nicht schleifen lassen
Der 37-Jährige hat Visionen, gibt sich mit Mittelmaß nicht zufrieden und führt ein durchaus klares Regime. Er bringt hohe Ansprüche mit, denkt professionell und arbeitet mit hoher Akribie. Der verletzte Kapitän Yannick Gieseler animierte seine Kollegen beim Auslaufen nicht die Zügel schleifen zu lassen, sie wollen doch wohl nicht direkt den Coach verärgern. Die Mitspieler gehorchten. Kruphölter wird’s gefallen.
Sorgen um die Einstellung seiner Truppe hat Maik Weßels noch nie geäußert. Die Gievenbecker Kicker sind nun mal ein Völkchen, das immer mitzieht, egal was der Trainer verlangt. Nach diesem Kriterium wählt der Klub seine Akteure auch aus. Dass es dennoch in Neuenkirchen nicht zu Zählbarem reichte, lag auch daran, dass in der Schlussphase das Herzstück im Mittelfeld fehlte.
Ausfälle sind schwer zu kompensieren
Kapitän Niklas Bonnekessel ist verreist, Nebenmann Patrick Westphal verletzte sich nach 65 Minuten an der Patellasehne, prompt gab’s die Gegentore. „Diese Ausfälle sind schwer zu kompensieren“, sagt Weßels, der das aber nicht an jungen Ersatzleuten wie dem glänzenden Jonas Dirksen festmachen wollte.
Mehr Reservisten hätte gerne Arne Barez beim Gastspiel der Preußen-Reserve in Beckum gehabt. Neben dem zweiten Torwart Aziz Recep nahmen nur die Feldspieler Arda Nebi und Maik Brandt auf der Bank Platz. Der Grund: Die Spielberechtigungen von Christoph Blesz, Marcel Todte, Max Borchmann und Kim Terhaar liegen noch nicht vor, die abgebenden Vereine verweigern wegen Streitigkeiten über die Ablösesumme die Freigabe.
„Das ist ärgerlich für uns, besonders aber für die Jungs“, sagt Barez, der auf „eine vernünftige Lösung“ hofft. „Bernhard Niewöhner und Carsten Gockel arbeiten an der Sache“, erklärt Barez, der mit seiner Truppe am zweiten Spieltag Aufsteiger SpVgg. Vreden empfängt. tre/hh
Quelle: MZ Münster