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Anpfiff in der Westfalenliga: Trainer-Trio zum Stand der Dinge

Gleich zum Frühstart der Fußball-Westfalenliga hat Münsters Trio anspruchsvolle Aufgaben zu erledigen. Am Sonntag (15 Uhr) tritt Aufsteiger TuS Hiltrup gegen den FC Eintracht Rheine an, stellt sich die Preußen-U23 bei Aufsteiger Roland Beckum vor und der 1. FC Gievenbeck bei SuS Neuenkirchen. Was die drei münsterischen Trainer zum Stand der Dinge sagen, lesen Sie hier.

Hat die Vorbereitung Ihre Erwartungen erfüllt?

Arne Barez (SC Preußen U23): „Sie war weniger strukturiert als im Vorjahr, wir mussten inhaltlich etwas springen. Der vorverlegte Start kostete uns eine Woche, der Tuja-Cup bestimmte ein bisschen die Testspielgegner. Unterm Strich haben wir ein gutes Ergebnis erreicht, aber bei uns geht die Vorbereitung in den ersten Saisonwochen weiter."

Maik Weßels (FCG): „Mehr als erfüllt! Ich habe als Trainer noch nie eine so gute Vorbereitung erlebt. Wir haben alle Tests gewonnen, wir haben keine Verletzten, fast alle Leute hatten viele Spielanteile. Die Automatismen haben sich in diesem kleinen Kader entwickelt. Ich entdecke auch dieser Siegermentalität im Kader. Die Truppe ist intelligent und bejaht unseren Weg, auf Verletzungsprävention großen Wert zu legen. Mit unserem neuen Physio Rolf Riegert geht das bestens."

Andree Kruphölter (TuS): „Die Jungs haben klar gezeigt, was in ihnen steckt. Jetzt müssen sie das in der Liga abrufen. Ich will grundsätzlich ein souveränes und dominantes Auftreten sehen, das ist uns bisher auch durchweg gelungen. Mein Ansatz ist immer, Chef im Ring sein zu wollen. Es liegt an uns, wie oft uns das gelingt."

Arne Barez, Trainer Preußen Münster U23Preußens Arne Barez (l.), hier mit Co-Trainer Sören Weinfurtner: Jeder Spieler soll sich permanent weiterentwickeln.

Wie weit sind die Neuzugänge?

Barez: „Alle haben die Erwartungen erfüllt, alle sind lernwillig. Mit Blesz haben wir einen soliden Außenverteidiger gefunden, in Stenzel einen Mann mit hohem spielerischen Potenzial. Unsere drei neuen Stürmer Bolat, Todte und Terhaar liefern sich ein offenes Rennen und die Nominierung. Ich bin sehr zufrieden mit ihnen – auch die Offensiven lernen weiterhin, in allen Phasen des Spiels beteiligt sein zu müssen.“

Weßels: „Göttsch ist da, wo ich ihn sehe. Die Torwartentscheidung zwischen Hallas ud Eschhaus ist noch offen. Jonas Dirksen hat einen klaren Sprung nach vorne gemacht. Die jungen Spieler sowieso, sie passen ins Team und werden im Liga-Alltag lernen. Die Zeit bekomme sie auch.“

Kruphölter: „Uns fehlt Nowitzki sehr lange, auch Gorzon fällt jetzt aus. Velling hat sich gut gemacht, an ihm werden wir viel Spaß haben. Die Youngster Böhmer, Ziegner und Homann werden ihre Chancen bekommen."

Maik Weßels, Trainer 1. FC GievenbeckFCG-Chef Maik Weßels: Rang 14 ansteuern und am Ende auch erreichen.

Wie lautet Ihr Saisonziel – auch unabhängig vom Tabellenplatz?

Barez: „Wir wollen uns immer und immer weiterentwickeln. Ich möchte hohe Laufbereitschaft und aktives Verhalten vor allem gegen den Ball. Wir wollen Ballverluste des Gegners provozieren - und grundsätzlich stets unsere Spielziele erreichen. Wir sprechen ja wieder mit den Spielern über deren Ziele. Die sollen sie selbst festlegen und sich daran messen lassen. Ich gebe keine Zielvorgabe, was eine Platzierung angeht.“

Weßels: „Wir wissen, dass wir mit der Ligareform gar nichts zu tun haben werden. Wir steuern Rang 14 an und werden den am Ende auch erreichen. Wir werden Drucksituationen erleben, die neu sind für viele. Damit müssen wir klar kommen. Wir bilden die Hierarchie im Kader um, wir wollen auf dem Platz schnell umschalten und schnell den Abschluss finden. Der FCG soll auch in Problemphasen ein spielerisch fähiger Abstiegskandidat sein.“

Kruphölter: „Der Aufsteiger TuS will in der Liga ankommen und schnell seinen Platz finden. Diesbezüglich habe ich erst einmal gar keine Erwartungen. Es gibt sieben Mannschaften, die um die ersten fünf Plätze spielen müssen – andere wollen das vielleicht. Die Liga ist schwer einzuschätzen.“

Neuer TuS-Trainer Andree Kruphölter Andree Kruphölter, neu beim TuS: Dominierendes Auftreten in jedem Spiel anpeilen.

In welches System passen Ihre Spieler am besten?

Barez: „Ich würde gerne ein 4-4-2 spielen, aber das ist nicht festgeschrieben. Wir müssen verschiedene Systeme beherrschen – auch abhängig von dem Personal, das uns jeweils zur Verfügung steht. Und auch abhängig vom Gegner.“

Weßels: „Ein 4-4-2 ist sehr interessant für uns. Aber es hat derzeit nicht die erste Priorität. Es wird ein 4-2-3-1 geben, auch mal ein 4-1-4-1-Format. Es ist eben so, dass uns mit Bonnekessel in den ersten beiden Spielen eine Schlüsselfigur fehlt.“

Kruphölter: „Es gibt kein festes System. Ich favorisiere ein 4-4-2 mit diesem Kader, aber dann müssen wir clever agieren und die Unterzahl im Mittelfeld vermeiden, wenn der Gegner im 4-2-3-1 kommt.“

Wer ist Ihr Ligafavorit?

Barez: „Da gibt es gleich eine ganze Gruppe mit Rheine, Neuenkirchen, Hamm, Lippstadt, Gütersloh. Auch Delbrück kann wie Beckum für eine Überraschung sorgen.“

Weßels: „Lippstadt steht ganz vorne an. Danach kommen alle, die Oberliga-Ansprüche hegen, also Hamm, Neuenkirchen, Gütersloh, Rheine.“

Kruphölter: „Hamm und Lippstadt sind meine Favoriten.“

Thomas Austermann

Quelle: Echo Münster


(ab, 04.08.2011)
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