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Die üblichen Verdächtigen |
Münster - „Der Titelverteidiger macht erneut das Rennen - wer sonst?“ Das fragen die meisten Trainer der letztjährigen Endrundenteilnehmer. Sind die Hallenfußball-Stadtmeisterschaften in Münster, die am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Sporthalle Berg Fidel angepfiffen werden, etwa so berechenbar geworden? Keineswegs, wie Costa Fetsch treffend beschreibt. „Uns hatte im vergangenen Jahr doch auch keiner auf der Rechnung, und dann haben 25 Sekunden zum Titel gefehlt“. Den schnappte sich bei der 33. Auflage der TuS Hiltrup in einem wirklich spannenden Finale. Der vermeintliche Außenseiter Wacker Mecklenbeck hatte zwar das Nachsehen, bestätigte aber, dass Prognosen nicht immer dazu taugen, auch in Erfüllung zu gehen. Aber auch Wackers Trainer Costa Fetsch reiht sich in diesem Jahr in die Phalanx der Übungsleiter ein, die den TuS Hiltrup als Wiederholungstäter sehen. Acht Mannschaften erreichten 2009 die Endrunde, achtmal fiel der Name TuS Hiltrup als Turnierfavorit. Klar, da wurden auch Einschränkungen gemacht und Mit-Konkurrenten genannt. Aber auch die ließen bei den befragten acht Trainern keinen Ausreißer zu: Gievenbeck und Preußen Münster sind Hiltrups heißeste Konkurrenten. Da waren sich alle sicher. „Hiltrup, Gievenbeck, Preußen“, sagte Carsten Kruth, Trainer des letztjährigen Halbfinalisten Westfalia Kinderhaus. „Hiltrup und Gievenbeck hatten immer schon gute Hallenspieler und haben nun mit Paton und Fromme noch zwei hinzubekommen.“ Die Hintertür ist aber auch bei Kruth nicht verschlossen: „Eine Überraschung ist immer drin.“ Daniel Hoff, Trainer vom genau: Überraschungsteam 2009, Sportfreunde Münster, hat dieser Auswahl nicht viel hinzuzufügen. „Die Preußen gehören sicher mit zu den Favoriten“, sagt Hoff und fügt mit einem Augenzwinkern auf das frühe Ausscheiden des SCP im vergangenen Jahr, als das Team schon in der Vorrunde rausflog, hinzu: „Die kommen immer, wenn keiner mehr mit denen rechnet.“ „Hiltrup hatte gute Hallenspieler, und mit Paton und Fromme sind es jetzt noch zwei mehr geworden“, stößt Costa Fetsch ins gleiche Horn wie Carsten Kruth. Derweil verifiziert Maik Weßels, hält es aber auch mit dem SCP und TuS: Preußen hat viele Techniker in seinen Reihen, der TuS große Erfahrung im Kader“, sagt der Gievenbecker Übungsleiter, und über die Chancen seines Teams: „Wir haben schon ein megageiles Jahr hinter uns, aber wir haben auch einige richtig gute Hallenzocker dabei. Borussia Münsters Trainer Ralf Speer reiht sich nahtlos ein: „TuS Hiltrup, Gievenbeck, Preußen“. Wobei er die Vorteile bei den Hiltrupern sieht, weil: „Thomas Fuchtmann weiß, wie´s geht.“ Carsten Becker vom VfL Wolbeck sieht Hiltrup vor Preußen und Gievenbeck „einlaufen“. „Hiltrup lebt von seinen starken Einzelspielern. Die Preußen haben viele junge Dachse im Team, aber in der Halle gehört noch mehr dazu. Gievenbeck blickt wohl mehr auf die Saison draußen. Und angesichts dieser Einschränkungen gesellt sich bei Becker ein Geheimfavorit dazu: „Blau-Weiß Aasee“. Darob so viel Sachverstand gibt der Wolbecker übrigens die Verantwortung für die Hallensaison an seinen Co-Trainer Telmo Sousa ab. Für Roxels „Co.“ Miguel Ferreira besteht am Favoritentrio SCP, FCG und TuS „allein schon wegen der Liga-Zugehörigkeit“ kein Zweifel. Gleiches gilt für Hiltrups Trainer Thomas Fuchtmann: „Gievenbeck und Preußen als ranghöchste Mannschaften sind die Favoriten.“ VON JÜRGEN BECKGERD, MÜNSTER Am Rande der Bande Münster - Der Titelverteidiger kommt aus Hiltrup, das ist bekannt. Der TuS sicherte sich im vergangenen Jahr zum vierten Mal die Stadtmeisterschaft in der Halle. In der ewigen Statistik bedeutet das Rang drei. Vorne in dieser Hitparade unterm Hallendach rangiert der SC Preußen, der sich schon neun Mal die Trophäe gesichert hat. Sechs Titel gingen an SC Münster 08. Gastgeber 1. FC Gievenbeck hielt sich bislang dreimal schadlos und liegt damit vor GW Gelmer, Wacker Mecklenbeck, BSV Roxel und Germania Mauritz (je 2). Einen Meistertitel weisen bislang auch der FC Mecklenbeck, der ESV Münster und BFV 72 Münster auf. In einer Aktion der Westfälischen Nachrichten werden auch in diesem Jahr die Spieler des Tages ausgezeichnet. Und nach dem großen Finale am 30. Dezember steht dann die Ehrung der Allerbesten bevor. Es geht um den besten Spieler, den besten Torwart und den erfolgreichsten Torschützen. Titelverteidiger sind hier übrigens Christian Dan (Kinderhaus), Marco Jörling (SF Münster 07) und Oliver Logermann (TuS Hiltrup). VON MICHAEL SCHULTE, MÜNSTER Man kennt sich - man trifft sich Münster - Alle Jahre wieder. Ab Sonntag sind sie zu sehen. Die „Drei von der Turnierleitung“, der Discjockey dahinter und der Ergebnisdienst daneben. Die Ärzte im Hintergrund, die technische Betreuung auf Abruf und der Ordnerdienst im Dauereinsatz. Die Kassierer im Häuschen, die Kartenkontrolleure an der zugigen Tür, die Garderobenmädchen vor der Mantelwand, die Balljungen auf der Jagd nach dem Leder. Die Schiedsrichter auf dem Parkett oder hinter der Bande, die Spieler beim Warmlaufen oder bei Kaltgetränken. Die Trainer beim Fachsimpeln (am liebsten im VIP-Raum), die Manager bei Verhandlungen (am liebsten ungestört). Und die Zuschauer beim Toben oder beim Trauern, beim Anfeuern oder beim Abhaken, beim Biertrinken oder beim Bratwurstessen.
VON MICHAEL SCHULTE, MÜNSTER In der Halle spielt die Taktik mit Münster - Die „Kleinen“ gibt es bekanntlich immer noch, ebenso die „Großen“. - Vor allem bei den Hallenfußball-Stadtmeisterschaften, die vom 26. bis 30. Dezember in der Sporthalle Berg Fidel ausgetragen werden. Und es gibt die gewieften Taktiker, die unterschiedliche Spielsysteme beherrschen und sich allein damit im Vorteil wähnen. Wer jedenfalls bislang geglaubt hat, die Taktik spiele in der Halle nicht mit, irrt. Die Trainer der letztjährigen Endrundenteilnehmer verraten, wie sie es mit dem Kampf der Systeme halten: Maik Weßels (1. FC Gievenbeck) bedient sich einer dritten Variante, die es neben dem „klassischen“ 2:2-System und der „Raute“ geben soll. „Die verrate ich aber erst nach dem Finale“, wollte der Coach sich nicht in die Karten schauen lassen. Ralf Speer (Borussia) lässt nichts zu, außer dem 2:2-System: „Weil ja der Torwart mitspielt, und der wäre vom letzten Mann in der Raute ja dann um seinen Platz gebracht.“ Costa Fetsch (Wacker) glaubt dagegen mit einem 2:1:1-System am besten spielen zu können. Thomas Fuchtmann vom Titelverteidiger TuS Hiltrup lässt nichts von alledem zu: „Wir greifen mit drei Mann an und verteidigen auch mit drei Spielern“. Und Daniel Hoff (SF Münster) taktiert ganz speziell: „Wir werden fighten bis zum Umfallen.“ VON JÜRGEN BECKGERD, MÜNSTER (ab, 23.12.2010) |
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