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Abstieg kostet Evelt den Job beim TuS Hiltrup - Drei Trainerkandidaten - Welke wechselt
Michael Evelt wird trotz eines bereits verlängerten Vertrages die erste Mannschaft des TuS Hiltrup nicht mehr trainieren. Nach dem Abstieg aus der Westfalen- in die Landesliga hat der Coach den Laufpass bekommen. Die Fußballverantwortlichen des TuS setzen auf einen Neuanfang ohne den seit Mitte 2005 verantwortlichen A-Lizenz-Inhaber. Ein Nachfolger steht noch nicht parat.

Nach unseren Informationen wurde Evelt am späten Dienstagabend telefonisch von der Entscheidung unterrichtet.

"Überrascht und enttäuscht"

"Das ist richtig", sagte Evelt am Mittwochvormittag zu echo-muenster. Er müsse mit diesem Nein leben. "Ich war überrascht und bin enttäuscht, denn ich hätte zu meinem Wort gestanden. Ich wollte die neue Mannschaft in der Landesliga in die Spur kriegen." Es sei nicht seine Art, den Kopf einzuziehen. Nun aber stellten die Verantwortlichen den Trainer vor vollendete Tatsachen. "Es soll ein Neuanfang mit einem neuen Trainer gestartet werden."

Evelt hatte eine Vereinbarung beim TuS längst für die Serie 2009/10 verlängert. Man wird sich also einigen müssen, wie man nun verfährt. "Ich werde Rolf Neuhaus treffen und mich von der Mannschaft verabschieden." Für Mittwochabend ist ein Treffen anberaumt.

Welke wechselt

Dann wird auch Verteidiger Rainer Welke seinen Abschied verkünden. Der Leistungsträger der letzten Serie hat am Mittwoch bei Westfalenligist Emsdetten 05 zugesagt, wohin es wie berichtet auch Uli Kockmann zieht. Der Sportsfreund aus Lotte sagte dem TuS nach dem Abstieg wieder ab.

"Das ist legitim"

Nach dem 1:2 gegen RW Ahlens Zweite und dem definitiven Abschied aus der Klasse hatte Evelt öffentlich erklärt, seinen Vertrag auch als Landesligatrainer erfüllen zu wollen. Er musste davon ausgehen, dass die Verabredung Gültigkeit hat. "Es ist legitim, dass der Klub jetzt handelt. Ich finde es schade, dass ich die Zeit nicht bekomme, diesen sportlichen Schaden zu reparieren", sagte Evelt, der sich damit anfreunden muss, "sicherlich ein halbes Jahr gar nichts im Fußball zu machen." Alle interessanten Trainerstellen seien ja besetzt.

Gesucht: "Einer, der motivieren kann"

Sportleiter Rolf Neuhaus kommt zurzeit nicht zur Ruhe. Der geschäftsführende Vorstand der Abteilung, in dem Neuhaus ebenso sitzt wie Ex-Trainer Ralf Lütkemeyer, habe "alles abgewogen und die Entscheidung getroffen, eine neue und frische Kraft auf diesen wichtigsten Job beim TuS zu setzen."

Gegenüber echo-muenster sagte Neuhaus: "Mir tut das für Michael Leid, aber ich stehe zu unserer Entscheidung. Es musste was passieren, wir brauchen einen Mann, der alle motivieren kann."

Kein Lütkemeyer-Comeback

Lütkemeyer werde nicht wieder Coach, so Neuhaus. "Wir sind froh, dass er an entscheidender Stelle mitarbeitet. Aber ihn zum Trainer zu machen, war nie ein Thema. Er will das auch gar nicht." Mit drei Kandidaten hat Neuhaus gesprochen. "Es ging jeweils um die grundsätzliche Bereitschaft." Spekuliert werden darf, dass Rainer Leifken zu den Gesprächspartnern gehört. Bei GW Nottuln ist der ehemalige Preußenfußballer in den letzten Serie vorzeitig ausgeschieden.

Und jetzt folgen die entscheidenden Gespräche beim TuS. Neuhaus ist sicher, demnächst sehr zuversichtlich auf die neue Serie blicken zu dürfen. "Wir werden gut dastehen und mit voller Kraft voraus die ganze Sache angehen."

Thomas Austermann


Quelle: Stadtmagazin Echo Münster, 10. Juni 2009




Neuanfang beginnt mit Rauswurf

Münster - Am Ende musste er sich wie der einsame Rufer in der Wüste vorkommen - und schlimmer noch: Michael Evelt wurde am Sonntag bestätigt. Der TuS Hiltrup stieg ab, das 1:2 gegen RW Ahlen 2 war der Schlusspunkt unter eine völlig verkorkste Saison. Was hatte der Coach des TuS Hiltrup gedroht, gefleht, gebangt und gefordert. Früh hatte der Trainer darauf hingewiesen, dass es noch einiger Anstrengungen bedurft hatte, die Klasse zu halten. Rufe, die von den meisten ungehört blieben. 0:6 gegen Stadtlohn, 2:6 gegen Wiedenbrück: Das sah nicht so aus, als befände man sich im Kampf um den Klassenerhalt. Am Dienstagabend wurde Michael Evelt aus seinem bis 2010 laufenden Vertrag entlassen. Eine nicht unerwartete Entscheidung. Morgen fahren die Kicker zur Abschlussfahrt nach Mallorca. Evelt bleibt zu Hause

Nun will sich der TuS „ganz neu aufstellen“, wie es der Sportliche Leiter und Sprecher des zuständigen Geschäftsführenden Ausschusses Rolf Neuhaus beschrieb. Ohne Evelt, obwohl Neuhaus noch am Montag betont hatte, die „Tendenz gehe in Richtung weitere Zusammenarbeit mit Evelt.“

Neuhaus: „Es wurden Fehler auf allen Ebenen gemacht, nun ist es gekommen, wie es keiner gewollt hat.“ Von Schuldzuweisungen Richtung Evelt ist Neuhaus ganz weit entfernt, dennoch muss der Coach die Konsequenzen tragen, die er sogar eine Woche zuvor selbst ziehen wollte. „Das hätte aber gar keinen Sinn gemacht, wir haben das abgelehnt“, sagte Neuhaus.

Evelt war von seinem Rauswurf überrascht, auch enttäuscht. „Ich habe ja gesagt, dass ich auch in der Landesliga zur Verfügung stehe und ich war davon ausgegangen, dass es geht“, sagte der 40-Jährige.

Gleichwohl hält Evelt das Prozedere für „legitim. Ich habe den Kader mit Neuhaus zusammengestellt, insofern trage ich eine Mitschuld. Und so sind wohl die Gesetzmäßigkeiten im Fußball.“ Er werde nun „in die Warteschleife gehen. Es ist schwer, so ad hoc eine Alternative zu finden. Die meisten Clubs haben ihre Saison ja schon fertig geplant.“

Rolf Neuhaus geht derweil davon aus, dass alle Spieler, die ihre Zusage gegeben haben, auch nach dem Abstieg bleiben. Gespräche werden weiterhin geführt. „Die Spieler haben auch eine Verantwortung und stehen moralisch in der Pflicht“, fordert Neuhaus. Jürgen Kockmann, der aus Lotte kommen sollte, kommt nicht. Unter anderem um Gieseler und Logermann buhlt Emsdetten 05. Abwarten, wie das Rennen ausgeht.

Wer neuer Übungsleiter in Hiltrup wird? Bis zum Trainingsauftakt am 29. Juni haben die Verantwortlichen Zeit, Momentan wird Rainer Leifken im Winter bei GW Nottuln von seinen Pflichten entbunden, als heißer Kandidat gehandelt. Nach WN-Informationen gab es auch schon einen telefonischen Kontakt zwischen den TuS-Verantwortlichen und Leifken.

VON JÜRGEN BECKGERD, MÜNSTER

Quelle: WN Münster, für Donnerstag, 11. Juni 2009



Evelts Stuhl beim TuS geräumt

MÜNSTER Aus und vorbei - nach vier Jahren beim TuS Hiltrup ist für Trainer Michael Evelt die Zeit abgelaufen. Nur zwei Tage nach dem Abstieg aus der Westfalenliga trennte sich der TuS von Evelt, ein neuer Mann wird das Team in der Landesliga übernehmen.

Lange nahm sich der TuS-Vorstand am Dienstagabend Zeit und diskutierte intensiv die wichtige Personalie des Traineramtes. Das Resultat: Evelt muss gehen. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Schließlich hat Michael seit 2005 erfolgreich für den TuS gearbeitet", erklärte Rolf Neuhaus.

Der Sportliche Leiter des TuS war es auch, der Evelt die schlechte Nachricht per Telefon mitteilen musste. "Das war keine leichte Situation. Aber wir haben uns für einen Neuanfang entschieden."

Evelt überrascht

Überrascht zeigte sich Evelt nach dem Anruf von seinem langjährigen Weggefährten. "Ich wollte die Mannschaft zurück in die Spur bekommen und hätte zu meinem Wort gestanden", erklärte der geschasste Coach, der bereits für die kommende Spielzeit zugesagt hatte. Natürlich war Evelt enttäuscht, brachte aber durchaus Verständnis für die Entscheidung des Vereins auf. "Es ist sicherlich legitim, dass der Klub so gehandelt hat. Aber ich hätte gerne den sportlichen Schaden repariert."

Nun aber muss ein neuer Trainer den Betriebsunfall beim TuS Hiltrup beheben. Doch zu möglichen Nachfolgern wollte Neuhaus noch nichts verraten. "Natürlich haben wir über Namen gesprochen. Aber da gibt es nichts Konkretes, was ich verkünden könnte." Wichtig sei es dem Verein, dass beim TuS weiter kontinuierlich gearbeitet werde.

Leifken möglicher Nachfolger

Ein potentieller und ganz heiß gehandelter Kandidat ist Rainer Leifken. Der 52-jährige Lehrer schied in der Winterpause beim Mitabsteiger Grün-Weiß Nottuln aus, wäre sofort verfügbar und passt perfekt ins Hiltruper Profil. Leifken, der früher für den SC Preußen Münster in der zweiten Liga zu 68 Einsätzen kam, kennt die neue sportliche Heimat des TuS. Fast acht Jahre war der erfahrene Trainer bei Grün-Weiß, feierte mit Nottuln im Sommer 2008 den Aufstieg aus der Landes- in die Westfalenliga.

Bei einem Wechsel nach Hiltrup könnte Leifken drei ehemaligen Kickern folgen. Denn Abwehrspieler Tim Schulz, Peter Stöpel und Oliver Leifken stehen als Neuzugänge beim TuS im Wort - allerdings nur für die Westfalenliga. "Bis jetzt sind sie pro Hiltrup", sagte Neuhaus. Allerdings, so ist in Fußball-Kreisen zu hören, warten die drei die Entwicklung des TuS-Kaders ab.

Quelle: MZ Münster, für Donnerstag, 11. Juni 2009

(ab, 11.06.2009)
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