TuS-Torwart Marcel Volmer (2. v. r.) im Mittelpunkt: Der Rückhalt parierte zwei Neunmeter und verhalf Hiltrup zum Titelgewinn. [Fotos: Austermann]
Nach 30 Minuten war nichts passiert, nach 60 auch nicht, nach weiteren zehn ebenso wenig. Die Kreismeisterschaft der U 13-Fußballjunioren wurde vom Punkt aus entschieden. In Coerde mussten sich der TuS Hiltrup und die Warendorfer SU dem Nervenkrimi stellen. Das bessere Ende aus neun Metern hatten die Münsteraner mit 4:3 für sich.
In Hiltrup endet eine kleine Ära mit einem feinen Titel. Denn die seit acht Jahren bestehende Gemeinschaft findet in dieser bewährten Form keine Fortsetzung mehr.
Acht Jahre gemeinsam unterwegs
TuS-Trainer Andreas Niehüser macht Schluss im Ehrenamt nach drei Jahrzehnten, Trainer Michael Volmer wechselt zum SC Preußen. Seit dem Mini-Alter der Kicker gingen die beiden Jahr für Jahr mit den Junioren durch die Serien. „Acht lange Jahre, acht sehr schöne“, bilanzierte Niehüser kurz und etwas ergriffen. Zehn von jenen D-Junioren, die Samstag im Kader waren, standen über die gesamt Zeit in der Ausbildung des Duos.
Die Partnerschaft wurde wahrlich gelebt im Stadtteil – das Miteinander aller Beteiligten produzierte Erlebnisse und Erfolge. Volmer: „Ohne die Arbeit der Eltern wäre das alles nicht möglich gewesen.“
Eltern zittern mit den nervösen Kids
Die Eltern zitterten im Waldstadion mit den Kids. Die vom TuS waren genauso nervös wie die von der WSU, die August Kuhlmann und Andreas Sickmann trainieren. Die Teams kannten sich aus der Normalrunde der Meisterschaft, jede Elf hatte die andere einmal besiegt. Und das spürte man am Platz, denn ein richtiges Spiel entwickelte sich kaum. Die Abwehrreihen strahlen Sicherheit aus, die Torhüter Marcel Volmer (TuS) und Jonas Boek (WSU) bekamen kaum was zu tun.
Für den TuS setzte fußballerisch sehr sachverständig Kapitän Justus Becker die Glanzlichter und beinahe auch das entscheidende Tor. Seinen Kopfball in der zweiten Halbzeit der Verlängerung griff sich Jonas Boek vor der Linie.
Glückwunsch: Staffelleiter Richard Lütkefels hat in Coerde Pokal und Ball parat für den TuS-Kapitän Justus Becker.
TuS-Keeper zwei Mal hellwach
Die Keeper also rückten spät in den Blickpunkt, das Neunmeterschießen musste entscheiden. Das Trainer-Duo des TuS bestimmte fünf Schützen, die untereinander die Reihenfolge festlegten. Nicht zufällig traf es den Kapitän mit der Rolle, den letzten Ball zu nehmen. Justus Becker traf souverän sicher wie drei seiner Teamkollegen vorher, aber im Spurt ging es dann ab in Richtung Torwart. Denn Marcel Volmer, der Trainersohn, parierte zwei von der WSU gar nicht einmal schlecht geschossene „Kurze“ hervorragend.
Der TuS hat sich – wie im Vorjahr der jüngere Jahrgang, der ebenfalls Kreismeister wurde - die Serie selbst verlängert. Jetzt geht es gegen die anderen Guten aus den anderen Kreisen in die Westfalenmeisterschaft.
Für immer in Coerde?
Staffelleiter Richard Lütkefels überreichte die Pokale an „seinem Platz“. Dass sich Teutonia Coerde immer viel Mühe macht mit der Finalausrichtung, lobte Klaus-Peter Ottlik (Warendorf) als Vorsitzender des Kreisjugendausschusses gerne. „Wir waren jetzt zum dritten Mal hier und wieder war alles bestens. Ich kann mir vorstellen, dass wir das Finale für längere Zeit hierhin vergeben.“
Dritter im Kreis wurde der SC Greven 09, der im Spiel der Halbfinalverlierer mit 3:0 (1:0) gegen Germania Mauritz erfolgreich war.
Thomas Austermann
Quelle: www.echo-muenster.de