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TuS unter Feuer |
Münster. Fußballverrückt sind sie alle, aber gestern ruhte der Ball. Und nicht nur das, vermutlich hätte man den kompletten Bestand an Spielbällen gestern im Hiltruper See versenken können, ohne dass einer der Spieler des TuS Hiltrup ernsthaft Widerspruch eingelegt hätte. Am Sonntag beendete der Westfalenligist sein sehr intensives Trainingslager im niederländischen Lichtenvoorde, der trainingsfreie Montag kam allen Beteiligten gestern mehr als recht. „Ich war absolut zufrieden“, zog Trainer Michael Evelt ein kurzes Fazit der schweißtreibenden Tage jenseits der Grenze. „Leider“, so Evelt, „fehlten einige Spieler. Aber das war auch der einzige Kritikpunkt.“ Nur 15 Aktive hatten sich der Reisegruppe des TuS angeschlossen, viele Leistungsträger fehlten verletzt oder weilten noch in Urlaub. „Aber uns ging es auch darum, die neuen Spieler zu beobachten und in die Mannschaft zu integrieren.“ Die Neuen waren komplett am Start und führten sich derart engagiert ein, dass Michael Evelt sein erstes Saisonziel vorzeitig als erledigt abhaken konnte. „Ich hatte einige Befürchtungen, dass es länger dauern würde, bis wir die vielen Abgänge würden kompensieren können. Aber alle Neuen sind in der vergangenen Woche sofort positiv aufgefallen.“ Auch die Integration klappte im Eiltempo. Nicht zuletzt, weil die Spieler in einem 20-Bett-Zimmer untergebracht waren und darum rund um die Uhr Gelegenheit hatten, sich näher kennenzulernen. Evelt ist nach den jüngsten Eindrücken überzeugt, dass die durch die Abgänge zweifellos verlorene Routine und Erfahrung in der kommenden Spielzeit durch jugendliche Unbekümmertheit adäquat ersetzt werden kann. „Die sind so engangiert bei der Sache, dass wir noch viel Freude haben werden.“ In den Testspielen warf der TuS dann auch schon mal die Tormaschine an. Beim 5:2-Erfolg gegen den Bezirksligisten FC Epe überzeugte vor allem der brasilianische Neuzugang Weverson de Oliveira mit vier Treffern, am Sonntag legte er beim 7:2 gegen den A-Ligisten FC Vreden zwei weitere Tore nach. „Der knipst ohne Ende“, weiß Evelt die Torjägerqualitäten des Brasilianers sehr wohl zu schätzen. In bester Torlaune präsentierte sich auch Philipp Daldrup mit insgesamt vier Treffern. Auf Daldrup-Tore muss der TuS allerdings in der ersten Saisonhälfte wohl verzichten, weil es den TuS-Torjäger für ein Auslandssemester in die USA zieht. Eine Schrecksekunde hatte der TuS am Freitag zu überstehen, als Waldemar Klemke bei einem Schuss unglücklich aufkam und nach Winterswijk zur Rötngenaufnahme ins Krankenhaus gefahren werden musste. „Glücklicherweise ist es nicht so schlimm, wie wir zunächst befürchtet hatten“, so Evelt. Der Mittelfuß scheint nicht in Mitleidenschaft gezogen zu sein, „es handelt sich wohl um eine schwere Stauchung.“ Die sei zwar „sehr schmerzhaft“, aber „Waldemar ist ein richtig zäher Kerl. Der kommt schnell zurück.“ Zurück sind heute Abend auch die Spielbälle. Die kurze Verschnaufpause ist vorbei, wenn in Hiltrup das nächste Training ansteht, sind all die Fußballverrückten wieder auf den Beinen. VON ANSGAR GRIEBEL, MÜNSTER Quelle: WN Münster, 21. Juli 2008 (ab, 22.07.2008) |
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